1. Tag von Simplonpass nach St. Niklaus Mit dem Postauto fuhren wir bis zum Simplonpass Kulm, ans Ende unserer letzten Tour im September 2002. Von der Passhöhe Simplon Kulm joggten wir auf dem Wanderweg parallel zur Passstrasse abwärts Richtung Süden. Bei Blatte ging es rechts hinunter, dann über eine Wiese an Bielte vorbei und ein Alpsträsschen hinauf, auf welches bald ein schöner Wanderweg folgte. Und schon befanden wir uns wieder mitten in der wunderschönen Bergwelt im Aufstieg zum Bistinepass. Locker rannten wir den Wanderweg hinunter an der Alp Bististafel vorbei und auf dem Alpsträsschen hinab. Wir überquerten auf einer Brücke den Bach und liefen schattensuchend auf dem Alpsträsschen wieder hinauf zum flachen Gebidumpass. Variante: über die Magelicke und auf einem Höhenweg der Bisse entlang zum Gebidumpass, muss sehr schön sein, machen wir ein andermal. Vom Gebidumpass aus joggten wir dem Hang entlang südwestlich um das Rothorn, zum Teil hinauf, aber meist hinunter nach Gspon. Dies ist ein sehr schöner Ort hoch über dem Saasertal. Nach den letzten Häusern ging es auf einem bequemen Wanderweg hinunter zum sehr schönen Maiensäss Obere-Chleebode, welches einen überdachten Gemeinschaftsbrunnen hat. Zwischen den Häusern hindurch, rechts auf ein Strässchen und bald wieder links weiter. Durch den Unnere-Chleebode mit seinem üppigen Gemüsegarten vorbei und weiter auf einem schlecht zu findendem, etwas verwahrlosten Weglein. Weiter über eine von der Sonne aufgeheizte, ausgetrocknete, rutschige Wiese. Dann einer Bisse entlang und zuletzt rechts durch einen trockenen, heissen Wald hinunter nach Bifig. Auf der Strasse, da wir keinen Wanderweg mehr fanden, einige Kurven hinunter über die Saaser Vispa nach Eisten. Unterhalb des Dorfs talaufwärts, nach Zen Eisten durch den Strassentunnel (aussenherum führte kein Weg, wir haben es erfolglos versucht). Auf der Strasse joggten wir weiter bis Tribelwang. Vis à vis der Postautohaltestelle Eisten Ahorn, es hat keine Markierung mehr, ging es durch ein Törli steil hinauf. Hier folgte das einsamste, verwildertste und vielleicht auch schönste Stück unserer ganzen Tour. Auf einem sehr alten, schönen Alpweg mit sehr vielen Kehren (wir haben vergessen sie zu zählen) stiegen wir hinauf zur Alp Unneri-Galgera. Leider ist der Weg etwas am zerfallen, einzelne Steine brechen schon aus den Trockenmauern heraus. Um die stinkenden, zerfallenden Alphütten herum, wieder rechts hinauf über die Wiese in den Wald. Variante: besser nach dem Waldrand direkt über die Wiese hinauf. Der Weg wurde immer schmäler, verwilderter und war nur noch in Gegenrichtung markiert. Nun führte der Weg eher flach weiter Richtung Norden dem Hang entlang, dabei querten wir zwei Bachtobel, bis der Weg wieder steil durch einen Urwald anstieg. Extrem war diese gespenstische Stille, zwischendurch das Knacken eines Astes, das Aufflattern vereinzelter Vögel oder das plötzliche Aufscheuchen eines Greifvogels. Ein altes halb verrottetes Gämsengebiss und ein Haufen Federn liessen auf eine erfolgreiche Jagdbeute schliessen. Zu unserer Überraschung gelangten wir auf ein wunderschönes Wiesenbödeli genannt Paradiesli, es machte seinem Namen alle Ehre, und schon bald danach gelangten wir auf den Höhenweg, der von Saas Fee her kommt. Bequem rannten wir an der Bergkapelle vorbei zur Hannigalp, die um diese Zeit (gegen 18 Uhr) schon menschenleer war. Auf trockenen, grasigen Skipisten, direkt hinunter (da die Strasse wegen Bauarbeiten gesperrt war), ging es auf Grächen zu. An einem kleinen See mit Hotel vorbei, auf dem Kurweg hinab nach Grächen und durch dieses grosse touristische Dorf, die Einsamkeit ist schon wieder weit weg. Nach Grächen führte uns der geschickt angelegte Wanderweg immer wieder weg von der Strasse nach St. Niklaus. Über die neue Fussgängerbrücke gelangten wir direkt in den schönen alten Dorfkern.
2. Tag von St. Niklaus (Mattsand) nach Zinal Von Mattsand (hier übernachteten wir, da in St. Niklaus kein Bett mehr frei war) joggten wir auf der Startstrecke des Zermatt-Marathons, auf einem Teersträsschen sanft abwärts nach St. Niklaus. Hinter dem Bahnhof stieg der wunderschöne Wanderweg über Weiden leicht an. Es folgte ein lichter Lärchenwald. Geschickt schlängelt sich der Weg um Felswände herum hinauf nach Jungu, welches wie ein Adlerhorst über das Mattertal ragt. Wer hier hinauf die Luftseilbahn nimmt, verpasst ein wunderschönes Wegstück. Nach den letzten Häusern begleitet eine Steinmauer den Weg, bis wir rechts hinauf abzweigten. Angenehm stiegen wir hinauf bis über die zweite Kuppe Äbiheji. Von hier aus warfen wir einen letzten Blick zurück auf den Dom und neu den Blick hinunter ins Augstbord Tal. Auf einem Plattenweg und zum Teil um grobes Geröll herum ging es leicht abwärts in den Talgrund. Nach der Überquerung des Embdbaches stiegen wir den Hang hinauf. Das Inners Tälli führte uns über eine weiche, moosige Wiese und am Schluss über Schutt steil hinauf zum Augstbordpass. Der frische Wind blies uns schnell wieder weiter. Zuerst steil hinunter, danach etwas flacher übers Grüobtälli mit seinen wunderschönen mageren Bergwiesen. An den Alpen Grüobu vorbei und durch einen lichten Lärchenwald direkt hinunter nach Gruben am Hotel Schwarzhorn vorbei zum Dorfbrunnen. Über die Brücke, auf einem Wiesenweg talaufwärts bis zu den ersten Häusern nach Blüomatt. Hinter diesen stiegen wir den angenehmen schattigen Blüomattwald steil hinauf. Zum Glück fand ich ab und zu ein Himbeeri gegen den Durst. Nach Massstafel bevorzugten wir den Wanderweg neben dem Kiesssträsschen bis zur Alp Chalte Berg. Über relativ flache Alpwiesen gingen wir der Forcletta entgegen. Bis der letzte Hang, wie bei fast jedem Pass unserer Tour, steil über Schutt anstieg. Hier überschritten wir nicht nur die Forcletta, sondern auch die Sprachgrenze. Zuerst wieder steil hinunter, dann über eine Hochebene zur Alp Tsahélet. In dem wir vor der Alphütte gerade hinunter stiegen, kürzten wir den grossen Bogen der Alpstrasse ab. Auf dem wunderschönen Höhenweg, der von Sierre herkommt, trabten wir Richtung Süden dem Hang entlang, vorbei an einer stattlichen Alp, bis oberhalb Zinal. Hier befanden wir uns auf der Strecke des Laufwettkampfes Sierre – Zinal, der zwei Tage zuvor statt fand. Die Streckenmarkierungsfähnchen steckten noch und das Auffangnetz war zu unserem Vorteil auch noch aufgestellt. Steil und rutschig fällt der Weg hinunter. Zum Glück konnten wir uns Zeit lassen und waren nicht im Wettkampf. Weiter über eine steil abfallende, durch die vielen Läufer abgeschliffene Wiese und ein steiles Kieswaldsträsschen rutschten wir hinunter. In Zinal angelangt erwartete uns kein Ziel, dafür ganz zuhinterst im Dorf unsere von Gruben aus reservierte Unterkunft.
3. Tag von Zinal nach Arolla (La Gouille) Da ich noch etwas Proviant brauchte, liefen wir zum Dorfkern zurück und von da aus über die Brücke. Auf der anderen Bachseite wollten wir zuerst Richtung Norden und bald darauf auf dem Wanderweg den Hang hinauf direkt zur Seilbahnstation Sorebois. Leider war dieser Weg gesperrt. So blieb uns nichts anderes übrig, als wieder das Tal hinauf zu laufen, diesmal auf der anderen Bachseite. Über Alpweiden kürzten wir einige Kurven des Strässchens ab, bis hinauf nach Le Chiesso. Auf einem etwas flacheren Strässchen, dann wieder über Alpwiesen hinauf, an Fêta d'Août vorbei gelangten wir auch so zur Seilbahnstation Sorebois. Den Blick über das Val de Zinal und hinüber zur gestrigen Route liessen wir uns nicht entgehen, bevor es noch weiter hinauf ging. Leider ist dieser Hang von Skiliften überbaut und die Pisten hinterlassen wüste Narben. Auf dem Corne de Sorebois genossen wir einen wunderschönen Rundblick über das Val d'Anniviers. Nach dem ich meine Blasen richtig gut mit Tape verbunden hatte, konnte ich richtig locker hinunter zum Lac de Moiry joggen. Über die Staumauer kamen wir in die mir vertraute Gegend. Dem Strässchen folgten wir hinauf, bei der dritten Kurve bogen wir links auf den neuen, schönen Höhenweg (Haut Tour du Lac) ab. Vorbei an Le Louché, mit seinem kleinen See, stieg der Weg leicht an und fällt erst nach der Felsnase wieder etwas ab zum Seelein bei La Bayenna. Von da ging es 300 Höhenmeter hinauf zum Col du Tsaté. Achtung dieser Pass "wächst am Schluss ziemlich in die Höhe". Eine mir vertraute Aussicht öffnet sich und ich bin wieder zu Hause auf meinen Trainingsstrecken. Die ersten Meter steil, dann etwas dem Hang entlang führte uns der Wanderweg hinunter zum See oberhalb der Rèmointse du Tsaté. Auf einem staubigen, sandigen Wanderweg rutschten wir hinunter zur Alp le Tsaté. Vom Kreuz aus liefen wir direkt nach Motau und dann auf dem Strässchen hinunter nach La Forclaz. Nach einer kurzen Dorfbesichtigung folgte nach den untersten Häusern ein Wiesenweg hinunter nach Les Haudères. Aber schon wieder ging es weiter, aus dem Dorf hinaus, über die Borgne und ins Val d'Arolla. Kurz mussten wir der Strasse entlang, aber bei Pralovin konnten wir auf die alte, nicht asphaltierte Strasse. Der Aufstieg war drückend heiss und ich freute mich über jeden Schattenabschnitt. Aber auch dieses Wegstück schafften wir, auch wenn es mir schon kürzer vorkam. Bei der Kapelle St. Barthélemy liefen wir geradeaus auf dem Weglein und gelangen vor La Gouille wieder auf die Strasse. Auf dieser joggten wir an La Gouille vorbei und im Rank stiegen wir das Weglein hinauf nach Le Pô, zum Chalet von meinem Grosspapi.
4. Tag von Arolla (La Gouille) nach Fionnay Wieder ging es am Morgen weiter, auch wenn das Wetter etwas unsicher war. Zuerst auf vertrauten Wegen (wieviele Trainings haben schon so begonnen!?) hinunter nach Satarma. Hier noch schnell die Flasche mit Quellwasser füllen, dann der Strasse entlang Richtung Arolla. Bei La Monta stiegen wir rechts den Weg hinauf direkt nach Arolla. Beim ersten Rank nach Arolla nahmen wir links den Weg durch den Wald zum Kurhaus. Danach durch einen schönen Arvenwald. Auf dem Wanderweg stiegen wir hinauf nach Les Kiosses. An zerfallenen Alphütten vorbei und auf einem schönen abwechslungsreichen Wanderweg rannten wir leicht hinauf, um Kalkfelsen herum bis unterhalb des Pas de Chèvres. Wir bevorzugten aber den etwas höheren Col de Riedmatten und ersparten Martin so einen Abstieg über eine 50 Meter lange senkrechte Leiter. Auch der Abstieg vom Col de Riedmatten war steil in einem etwas rutschigen Kännel. Unten angelangt ging der Weg über und um Geröllblöcke, dies war mühsam. Danach liefen wir dem Hang entlang Richtung Lac des Dix. Hier genossen wir die uns schon bekannte Wiese voll mit Edelweiss! Jetzt geht ein neu angelegter Weg hinunter über eine neu gebaute Brücke. Auf einem flachen breiten Weg joggten wir dem See entlang. Leider begann es zu regnen und ein heftiger Wind blies uns entgegen. Nachdem wir gut die Hälfte des Westufers zurück gelegt hatten, stiegen wir wieder bergauf zur Alp La Barma. Zum Glück konnten wir kurz unterstehen und so das Ende des Regengusses abwarten. Jetzt waren wir schon wieder weg von den uns vertrauten Wegen und jeder Schritt war wieder neu und spannend. Auf einem schönen,abwechslungsreichen Wanderweg kamen wir hinauf zum Col des Roux. Kurz war der Abstieg zur Cabane de Prafleuri. Da es doch nicht nach einem Regenguss aussah, ging es ohne unterzustehen schon wieder weiter zum nächsten Col. Die Umgebung ist hier nicht sehr schön, sieht es doch nach einer grossen Baustelle aus – der Bau des Kraftwerkes Grand Dixence hat Narben und bauliche Überreste in der Natur hinterlassen. Nach der Hütte stiegen wir kurz ab, dann folgte eine sandige Ebene und schon geht es wieder hinauf. Nach einer zweiten Ebene folgte der steinige Aufstieg zum Col de Prafleuri. Und wieder öffnete sich ein neues Tal. Jetzt folgte für uns ein schwieriges Stück, über Geröll suchten wir unseren Weg, über einen Felsrücken mussten wir fast klettern. Als Orientierung hatten wir Steinmanndli und Farbmarkierungen. Es forderte von uns in Laufschuhen sehr viel Trittsicherheit und noch mehr Konzentration! Aber die Landschaft war wunderschön am Rande der Gletscher. Durch den Rückzug des Gletschers Grand Dèsert ändert sich die Landschaft immer wieder und so muss sich auch der Bergweg anpassen, zum Glück fanden wir etwas talabwärts zwei Bretter als Notbrücke über den Bach. So konnten wir trockenen Fusses den Schlussanstieg zum Col de Louvie durch Moränenschutt in Angriff nehmen. Der Pass ist langgezogen und flach. Uns öffnete sich einen Blick in ein einsames, grünes, wunderschönes Tal. Nach einem kurzen Abstieg zog sich ein schmaler, abschüssiger Weg dem Hang entlang. Zwischendurch hatte es immer wieder kleine Gegensteigungen, so dass wir kaum an Höhe verloren und wir wollten doch endlich ins Tal hinunter. Unser Blick war wie aus einem Helikopter auf den Lac de Louvie. Endlich oberhalb von Plan du Gole zweigte ein Weglein ab und es ging wie eine "Chügelibahn" steil den Hang hinunter. Zu unserem Glück gelangten wir auf der Alp de Louvie in einen Regenguss, so dass wir in einem der alten Ställe, die renoviert wurden, kurz Unterschlupf suchten. So sahen und bewunderten wir die spezielle Bauart dieser Alphütten. Die Wände und das Dach sind aus aufeinander geschichteten Steinen gebaut, bei den Wänden liegen die Steine waagrecht, beim Dach sind sie Senkrecht aneinander gepresst. Bei Sonnenschein gingen wir weiter dem See entlang zur wunderschön gelegenen Cabane de Louvie. Gemütlich studierten wir noch die Tafeln mit den Beschreibungen der Alphütten und erfuhren so das Geheimnis dieser Bauart. Danach stieg der Weg sehr steil direkt ins Tal hinunter. Plötzlich erschreckte mich ein Blitz und kurz darauf lautes Donnergrollen. Auch der Regen kam schnell wieder und so beeilten wir uns vorsichtig nach Fionnay hinunter. Der neu gemachte Weg klebt zum Teil an den Felsen, er ist mit "Rätseln" unterbrochen, für diese es uns aber zu nass war. Am Schluss liefen wir noch einige Kurven einen Wiesenhang hinunter und schon waren wir in Fionnay, wo wir uns wieder trocknen konnten.
5. Tag von Fionnay nach Martigny Leider weckte uns am Morgen das Prasseln des Regens und wir konnten unsere geplante Route nicht fortsetzen. In der Höhe gewitterte es und wir waren nur ungenügend mit Regenkleidern ausgerüstet (das war so geplant) und nur in Laufschuhen unterwegs (auch das war so geplant). So entschlossen wir uns vorerst einmal ohne genauen Plan etwas Tal abwärts zu laufen. Schlussendlich liefen wir das ganze Val de Bagnes hinaus bis Martigny. Grosse Steigungen hatte es hier nicht mehr, dafür konnten wir uns wieder einmal etwas im flach laufen üben und marschieren war auch kaum noch angesagt. Nun also noch die Beschreibung dieser Strecke, obwohl sie nur bedingt zu unserer Tour gehört. Wir würden die Tour wohl auch in Fionnay und nicht in Martigny fortsetzen. Zuerst folgten wir der Strasse dem Stausee entlang, nach den ersten Kehren der talwärts führenden Strasse bogen wir rechts auf den Wanderweg ab. Auf einer schönen Naturstrasse erreichten wir Lourtier. Am Ende des Dorfes überquerte der Wanderweg den Bach Dranse de Bagnes, nun gelangten wir auf der anderen Talseite via Plan Rosay hinunter nach Champsec in die Talebene. Nun ging es aber wieder aufwärts und dann an grossen, intensiv duftenden Kräuterfeldern (Brennnessel Salbei, Pfefferminze, Spitzwegerich, Zitronenmelisse und anderen mehr) vorbei nach Bruson, einem Bergdorf mit sehr schönem Ortsbild. Schon folgte wieder ein Abstieg ins Tal nach Le Châble, dort an der Kirche vorbei und dann immer zwischen Dranse de Bagnes und dem bewaldeten Berghang des Six Blanc nach Sembrancher. Hier mussten wir bemerken, dass man auch abwärts einem Fluss entlang nicht unbedingt schnell vorwärts kommt. Es ging immer mal wieder aufwärts und abwärts und dann begann es noch heftig zu regnen. Nach dem wir den Regen einige Zeit getrotzt hatten, standen wir vor der Ebene vor Sembrancher bei einer Hütte unter. Bald war der stärkste Regen vorbei und wir erreichten Sembrancher. Durch schön gepflasterte Altstadtgassen erreichten wir den Bahnhof und dann folgte wieder ein Abschnitt zwischen Fluss und Berg, diesmal war es der Waldhang des Le Catogne. Auf diesem Abschnitt ging es noch langsamer vorwärts, dafür war der Weg auch noch schöner, das lohnte sich also. Der schmale Weg führte wie in einem Märchenwald durch ein mit bemoosten Steinblöcken besetztes Bergsturzgebiet. Feuchtes Moos und glitschige Steine verlangten höchste Vorsicht, trotzdem war es ein grosser Genuss und die Zeit verging wie im Fluge. Bald waren wir in Bovernier, wo wir den Fluss überquerten und durch einige kleine Rebberge liefen. Schon bald verliessen wir aber wieder bewohntes Gebiet und der Pfad begann in einigen Kehren im steilen Hang des letzten Bergriegels vor der Rhôneebene anzusteigen. Wir befanden uns nun oberhalb einiger senkrechter Felswände, die der Fluss in den Berg gefressen hatte. Tief unten konnte man die Stromschnellen sehen. Der Weg war nun teilweise gesichert und über eine kurze Treppe und eine kleine Brücke erreichten wir den höchsten Punkt dieses Abschnittes. Fast wie hinauf ging es nun wieder runter, dann um den letzten Rechtsknick des Tales herum und schon bald öffnete sich das Tal und wir erreichten La Croix. Martigny war erreicht, aber bis zum Bahnhof hatten wir noch den ganzen Ort zu durchqueren. Obwohl wir schon bald den Wanderweg verloren erreichten wir einigermassen zielstrebig den Bahnhof. Erst sogar noch durch gepflasterte Gassen, später waren wir dann vollends zurück in der kleinstädtischen Zivilisation. Das nicht ganz geplante Endziel dieser 5-tägigen Tour war erreicht.