1. Tag von Rorschach nach Sibratsgfäll-Alpenrose Anreise mit der Bahn nach Rorschach. Start bei einer schönen Morgenstimmung am Bodensee und diesem entlang Richtung Österreich. Erst der Strasse entlang, dann auf Uferwegen und Radwegen zum Alten Rhein, diesem entlang zum Grenzübergang in Gaissau und weiter nach Lustenau. Ab hier gab es keinen guten Weg für uns, es hatte nur noch Autostrassen und Sackgassen bis Schwarzach, dazu war diese Ebene von der Sonne extrem aufgeheizt. Wir dürsteten nach dem Bregenzerwald, der sich uns dahinter in sattem Grün präsentierte. Auf einem ansteigenden Nebensträsschen erreichten wir Alberschwende. Auf dem Weiterweg nach Müselbach kamen wir an den ersten vom Unwetter verschütteten Weg und mussten auf die Hauptstrasse ausweichen. Wir folgten nun der vom Unwetter gezeichneten Bregenzerach über die ausgespülte Uferböschung und überquerten eine schon längere Zeit gesperrte Brücke. Weiter ging es über einen mühsamen Schotterweg nach Egg. Auf Nebensträsschen und Wanderwegen stiegen wir auf zur Schetteregg, dem höchsten Punkt des ersten Tages. Durch eine Weide mit Stierwarnung, zum Glück war aber kein solcher anwesend, ging es über federnde Moorwege, den groben und rutschigen Holzersteig hinunter und den Hängesteg über den Subersbach weiter nach Sibratsgfäll. Da wir noch Kraft und Zeit hatten liefen wir auf der Strasse weiter bis zur Alpenrose (Rindberg), der letzten an diesem Tag erreichbaren Übernachtungsmöglichkeit.
2. Tag von Sibratsgfäll-Alpenrose nach Holzgau (A) Mit den ersten Sonnenstrahlen verliessen wir die Alpenrose (Rindberg) und liefen auf der Strasse über die Grenze nach Deutschland. Wir genossen eine traumhafte Morgenstimmung mit glitzernden Tautropfen in Spinnennetzen. Bald verliessen wir die Strasse, durchquerten den Achbach und folgten dem Waldpfad steil hinauf durchs Naturschutzgebiet Hoher Ifen zur Lahmoosalpe. Darauf weiter unter Felswänden des Gottesackers durch zum Windecksattel. Es folgte ein angenehm zu laufender Abstieg, vorbei am tiefen Schlund des Hölllochs ins Kleinwalsertal und über die imposante Betonbrücke, die uns einige Höhenmeter ersparte, nach Westegg. In der Mittagswärme auf einem vielbevölkerten Strässchen erreichten wir die Bergstation Schönblick. Dann folgte endlich wieder ein einsamerer Abschnitt. Über Holzstege in einem Moorgebiet, durch den Wald stiegen wir ab zum Anlaufturm der Skiflugschanze und steil runter zum Schanzenauslauf. Weiter durch eine Baumallee, kurz auf der Rollskibahn wegen überschwemmtem Wanderweg und rund um das Zielgelände der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2005. Südlich an Oberstdorf vorbei gelangten wir ins mässig steigende Trettachtal. Wir passierten den Gasthof Spielmannsau und liefen weiter auf dem erstaunlich schnell wiederhergestellten Wanderweg zur Sperrbachbrücke Am Knie. Vorbei an den tropfenden Schieferwänden des engen Sperrbachtobels folgten wir dem Bergweg zur Kemptner Hütte, vor der sich das Tal wieder öffnete. Bis zur deutsch-österreichischen Landesgrenze am Unteren Madelenjoch war es nur noch ein Katzensprung. Das Abendlicht spielte im Wasser des Rossgumpenbaches, der uns auf dem Weg zur Rossgumpenalpe begleitete. Dank einer Notbrücke konnten wir ihn gut überqueren. Auf einem Kiesweg liefen wir das Tal hinaus. Der Weg führte uns am Simmswasserfall vorbei, auf freigeschaufelten Betonplatten durchs von Felswänden gesäumte Höhenbachtobel, direkt nach Holzgau.
3. Tag von Holzgau (A) nach Edmund-Graf-Hütte / Pettneu (A) Rund um Holzgau war der Wanderweg teilweise noch mit Schutt zugedeckt. Diesen passierten wir auf dem Weg durch das Lechtal hinaus. Beim Lechtalhaus versuchen wir erst vorbei an den Sulzlbach-Wasserfällen das Sulzltal zu erreichen, das war aber nicht möglich, da der Weg nicht mehr existiert. So mussten wir nochmals zurück zum Lechtalhaus und folgten von hier aus einem das Bergsträsschen abkürzenden Lärchenwaldpfad, hinauf zu den dunklen und tropfenden Tunnels und Felsgalerien. Danach weitet sich das Sulzltal wieder in ein schönes Hochtal. Hinter der Ronigalpe begann der Weg wieder stärker zu steigen. Nach der Talstation der Transportbahn zur Simmonshütte führte uns ein steiler Zick-Zack-Weg direkt vor die Hütte mit einer tollen Aussicht. Wir dachten nun, wir seien schon hoch gestiegen, doch schon bald begann der schottrige Bergpfad wieder sehr steil anzusteigen hinauf zum Kalberlahnjoch. Von hier folgte ein ständiges auf und ab bis zum Kriflonjoch. Davor hatten wir noch eine gut markierte und gesicherte Kletterstelle für geübte Berggänger zu bewältigen, dank fixen Drahtseilen und Metallstiften war dies aber eine ungefährliche Angelegenheit von wenigen Minuten. Dieses Hochgebiet mit seinen Pässen und Talkesseln dazwischen ist landschaftlich sehr lohnenswert, aber man braucht viel mehr Zeit, als man sich das am Morgen jemals vorgestellt hatte. Der Weiterweg zur Kaiserjochhütte war auch viel zeitraubender als wir zuerst gedacht hatten. Der steile Wiesenhang war von scharfkantigen Kalkfelsen durchzogen und zwang immer wieder zu mühsamen Umwegen. Dies war nötig, da es keinen direkten Weg vom Kriflonjoch ins Tal gab. Unter uns pulsierte der Verkehr auf der Arlberg Passstrasse, wir konnten von hoch oben direkt auf die Mautstelle hinunter blicken. Der Abstieg nach Pettneu verlief sehr viel flüssiger, da konnten wir es schon etwas rollen lassen. Nachdem wir uns in Pettneu über Weiterweg und Hütte informiert hatten, entschieden wir am späten Nachmittag noch weiter zu laufen. Erst mussten wir aber durch die verschüttete Eisenbahnunterführung kriechen, danach folgten wir dem noch nicht offiziell eröffneten, aber begehbaren Strässchen ins Malfontal. Die Räumungsarbeiten im Bach und am Weg waren immer noch im Gange, aber wir kamen problemlos vorbei zur Hintere Malfonalpe der Talstation der Transportbahn zur Edmund Graf Hütte. Inzwischen hatte Regen eingesetzt und dunkle Wolken verdüsterten das Tal. Als wir nach einem steilen Schlussaufstieg vorbei an Preiselbeersträuchern vor der schön gelegenen Hütte standen, zeigten sich schon wieder erste Sonnenstrahlen.
4. Tag von Edmund-Graf-Hütte / Pettneu (A) nach Compatsch/Laret Zeitig am Morgen verliessen wir die sehr gastliche Edmund Graf Hütte und strebten über Schotterwege dem Käppler Joch entgegen. Hier konnten wir Steinböcke und Gämsen beobachten. Wir hörten auch den Warnpfiff einer Gämse als wir uns näherten. Für eine gute Fotografie waren die Tiere aber nicht nahe genug. Durch eine wunderschöne Berglandschaft mit Granitfelsen und Bergseen ging es zügig vorwärts nach Kappl hinunter. Hier im Patznauntal überquerten wir die Trisanna auf einer alten Holzbrücke und stiegen durch den kühlen und schattigen Lärchenwald aufwärts. Wir folgten dem Visnitzbach mit seiner weiss schäumenden Gischt, der Teile des Pfades weggerissen hatte, hinauf zu den Alpwiesen des Visnitztales. Nach der Visnitzeralm zog sich das Tal noch lange Zeit flach dahin. Bald sah man rundherum nur noch Himmel und Berge. Am Ende des Visnitztales bei der Zollhütte folgten wir der Wegspur über Geröll hinauf zum Östlichen Visnitzjoch. Hier waren wir wieder zurück in der Schweiz, es folgte erst ein sehr schöner Weg hinunter über Alpweiden, doch dann kamen immer mehr planierte Pisten, Baustellen und Lifte. Nach der Alp Bella ging es dann auf einem Fahrsträsschen hinunter nach Compatsch/Laret im Samnauntal.